Beschneidung im Kindergarten

„Kommen Sie bitte schnell her, ihrem Kind wurde in den Penis geschnitten. Wir haben den Notarzt verständigt.“ Solche Sätze blieben einer jungen Mutter leider nicht erspart.
Ihr Sohn saß blutüberströmt auf der Toilette im Kindergarten, als der Arzt endliche kam. Es ist schwer nachzuvollziehen wie viel hier gerade schief gelaufen ist.
Der sechsjährige Ercan* hat dem vierjährigen Hannes* in die Vorhaut geschnitten. Die Erzieherin bekam es nicht mit. Wie viel religiöses Bewusstsein kann man bei einem Kind in diesem Alter voraussetzen? Ercan hat gesehen, dass Hannes eine Vorhaut hat und wollte Hannes ändern. Böse Absicht lässt sich bei Ercan wenig finden, viel mehr Unwissenheit und die einfache Denkweise eines Kindes. Ercan selbst ist bereits nach religiösen Vorschriften beschnitten worden.
Es ist bei Kindern in diesem Alter keine bewusste religiösmotivierte Tat und dennoch scheint hier die Religion mal wieder zum Gegenstand der Diskussion werden zu müssen.
Die Eltern von Ercan stehen mit aufgerissenen Augen vor der Mutter von Hannes. Sie glauben wegen ihrer wenigen Deutschkenntnissen nicht ganz, was ihr Sohn gerade getan haben soll.
Die ErzieherInnen haben Hannes einfach auf der Toilette sitzen lassen. Verletzung der Aufsichtspflicht und unterlassene Hilfeleistung? Die Mutter wird sich an das Jugendamt wenden.
Im Krankenhaus wurde ein ein Zentimeter langer Schnitt festgestellt, der aber keine weiteren Folgen für Hannes haben wird.

*Namen geändert
Da die Autorin nur den Tathergang kennt, möchte sie an dieser Stelle nicht weiter spekulieren.
Das diese Tat aus der Verbindung von Religion und Erziehung verübt wurde ist dennoch nicht von der Hand zu weisen.

Diesen Blogeintrag habe ich verfasst um eine Diskussion anzuregen. Die beschriebene Tat ist leider wirklich geschehen und noch nicht richtig aufgeklärt. Ich bin wirklich bestürzt, wie weit soziale und religiöse Differenzen in unserer Gesellschaft mittlerweile reichen, dass nicht einmal Kinder davor zu schützen sind.

Ich bitte um Kommentare.

Handelsprache deutsch?

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cc by Anton Porsche (Flickr)

Das kann passieren, wenn die Sprache fremd ist. Ein Handelsunternehmen mit Sitz in Berlin kann keine Mail auf Deutsch formulieren.

Ich bestellte kürzlich „1 x samt Ringdisplay Ringbox Ringschachtel für 100 Ringe-schwarz“ für ganze 14,99 Euro inklusive Versand. Vielleicht hätten mich der Titel des Artikels und der niedrige Preis vorsichtiger vorgehen lassen sollen. Bisher hatte ich aber mit der Handelsabwicklung über amazon.de auch bei günstigen Angeboten keine Schwierigkeiten.

Entgegen aller Skandale, die sich um die Handelsplattform amzone.de ranken, gibt es dort einige Dinge, die im Einzelhandel nicht so leicht zu erstehen sind. Im Folgenden werden Sie KEINE Beschwerde über amazon.de lesen. Amazone fungiert hier lediglich als Zwischenhändler. Der eigentliche Händler hat seine Adresse in einer Berliner Lagerhalle.

Nach der Bestellung lassen sich alle Versandvorgänge bequem per Mail verfolgen, aber dann entstand ein Problem.

Titel der Mail: „Sie sind unter der Lieferanschrift nicht zu ermitteln“.

(Nun ja, das ist mich leider auch schon einmal passiert, aber damals stellte sich schnell heraus, dass der Fehler bei DHL lag. Das Paket habe ich bei erneuter Zustellung dann erhalten.)

Ich habe den Artikel mit dem umständlichen Namen widerrufen, da mich folgende Mail erreichte:

„Hallo,

Der Empfänger war nicht zu ermitteln, sagt DHL nach Adressprüfung.

ich bin Angst, dass die Wieder so passiert, wenn ich die Sendung an gleiche Adresse gesendet habe. dafür müssen wir jeder mal 11,80EUR bezahlen. aber das sollen Sie tragen.

wir machen freundlich, zahlen sie 5,9EUR noch, dann schicken wir an eine andere Adresse von Ihnen.“

(Groß- und Kleinschreibung und Formulierungen wurden 1:1 übernommen. Ich bilde hier aus Gründen des Datenschutzes nicht das Original ab.)

Interessant. Der Verfasser schreibt Höflichkeitsformen groß, hat jedoch keine Ahnung, wie ein sachlicher höflicher Satz formuliert wird. Wer die deutsche Sprache angeblich beherrscht, sollte auch in der Lage sein, sie verständlich und neutral zu benutzen. Besonders bei geschäftlichen Abläufen halte ich das für enorm wichtig. Außerdem scheint der Händler mit den deutschen Handelsrichtlinien nicht besonders vertraut. Sonst wüsste er, dass die DHL Versandkosten erstattet, falls die Zustellung durch DHL verhindert wurde.

Auf meinen Widerruf ging der Händler nicht ein. Stattdessen erhielt ich zwei weitere Mails mit folgenden Antworten:

„Hallo,

Naja, wir schicken Montag nochmal.“ 18:56 Uhr

und

„Hallo,

morgen schicken wir erneut. auch per DHL.“ 19:03 Uhr

Darum hatte ich nicht gebeten. Und zusätzlich habe ich bei meinem Widerruf darauf hingewiesen, dass ich für erneute Kosten nicht verpflichtet werden kann, da mich keine Lieferung erreicht hat. Alle meine Angaben waren korrekt, auch das habe ich überprüft.

Ich habe also den Widerruf per Post wiederholt und warte derzeit auf eine Antwort. Ich hoffe er wird verstanden.

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